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Über uns
Selbstauskunft der Lebenshilfe #Lebenshilfe #JWB

Jahres- und Wirkungsbericht und Informationen zu den Finanzen der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Auch das Jahr 2023 ist von Krisen geprägt: Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der andauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die schweren Kämpfe nach dem Terror-Anschlag der Hamas auf Israel haben weitreichende Folgen für die ganze Welt. Drastische Preissteigerungen in Deutschland belasten Menschen mit Behinderung und ihre Familien sowie Dienste und Einrichtungen der Lebenshilfe. Trotz der schwierigen Zeiten setzt sich die Bundesvereinigung Lebenshilfe erfolgreich für die Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung und mehr Inklusion ein. Außerdem erreicht sie eine spürbare Entlastung der Angehörigen bei der Pflege und verhindert den drohenden Wegfall des Kindergeldes für erwachsene Kinder mit Behinderung.

Foto von Ulla Schmidt, Bundesministerin a.D., Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe
© Ulla Schmidt
Ulla Schmidt, Bundesministerin a.D., Bundesvorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Als Lebenshilfe können wir auf eine zukunftsweisende Mitgliederversammlung 2023 zurückblicken. So haben wir mit dem Masterplan zur Stärkung der Selbstvertretung einen wichtigen Meilenstein für mehr Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung gelegt.” – Das sagt Ulla Schmidt, Bundesministerin a. D., die seit 2012 Bundesvorsitzende der Lebenshilfe ist.
 

Selbstvertreter Joachim Busch von der Bundesvereinigung Lebenshilfe im August 2023 bei den Vereinten Nationen in Genf.
© Antje Welke
Joachim Busch, Selbstvertreter bei der Bundesvereinigung Lebenshilfe, bei den Vereinten Nationen in Genf

"Deutschland muss sich bei der Inklusion mehr anstrengen – besonders in der Schule und am Arbeitsplatz. Auch brauchen wir viel mehr Leichte Sprache!" – Das sagt Lebenshilfe-Selbstvertreter Joachim Busch, der im August 2023 in Genf bei der Staatenprüfung Deutschlands dabei gewesen ist und im Fachausschuss der Vereinten Nationen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention gesprochen hat.

Die wichtigsten Themen im Jahr 2023

So wirkt die Lebenshilfe in die Gesellschaft

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit deutschlandweit 474 örtlichen Vereinigungen und 16 Landesverbänden. Ihre Werte und Ziele stehen unter anderen im Grundsatzprogramm aus dem Jahr 2011. Als Selbsthilfeverband vertritt die Lebenshilfe seit mehr als 65 Jahren die Interessen von Menschen mit Behinderung und ihren Familien, die zudem wichtige Informationen und Unterstützung zum Leben mit Behinderung bekommen. Die Lebenshilfe kämpft für gute Gesetze und gegen Diskriminierung, stärkt die Selbstvertretung geistig beeinträchtigter Menschen und setzt sich für Leichte Sprache ein. Sie berät Dienste und Einrichtungen in Fachfragen und entwickelt gemeinsam mit allen Lebenshilfe-Ebenen neue Konzepte. Mit ihren vielfältigen Angeboten ermöglicht die Lebenshilfe deutschlandweit gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung jeden Alters und fördert so ihre Lebensqualität.

Gegen Diskriminierung als gesellschaftliches Problem

Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und ihre besonderen Herausforderungen werden in der Öffentlichkeit immer noch zu wenig wahrgenommen. Durch mangelnde Barrierefreiheit werden sie an gesellschaftlicher Teilhabe gehindert. Auch werden sie stigmatisiert und diskriminiert. Nach vorgeburtlichen Untersuchungen werden die meisten Kinder mit Down-Syndrom – auch Trisomie 21 genannt – abgetrieben, obwohl sie dank der vielfältigen Fördermöglichkeiten gute Zukunftschancen haben. Das zeigt, wie nötig Aufklärungsarbeit und Bewusstseinswandel ist.

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe erklärt auf einem Schaubild, wie man mit Selbstvertretung, guten Konzepten und Öffentlichkeitsarbeit eine inklusive Gesellschaft für alle sicherstellen kann.
© Lebenshilfe/Ina Beyer
Grafik: Eine Gesellschaft für alle gestalten.

Interessenvertretung mit dem Ziel der Inklusion

Als Selbsthilfeverband vertritt die Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. die Interessen von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und ihren Familien – gegenüber der Politik und in der Öffentlichkeit. Auch steht sie an der Seite von Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung. Sie wendet sich gegen Benachteiligung und Ausgrenzung und setzt sich ein für Akzeptanz, Respekt und Anerkennung. Menschen mit Behinderung sollen so selbstständig wie möglich leben können und die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Daneben berät die Bundesvereinigung Lebenshilfe in Rechts- und Fachfragen, entwickelt Konzepte und arbeitet über alle Ebenen daran, dass es normal ist, verschieden zu sein.

Das übergeordnete Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der alle ungehindert teilhaben können. Auf dem Weg dahin gilt es, bei jedem Schritt Menschen mit Behinderung zu beteiligen – getreu dem Lebenshilfe-Motto „Mit uns, für uns!“. Dabei ist Barrierefreiheit im Sinne leicht verständlicher Sprache eine Grundvoraussetzung. Die Lebenshilfe ist hier Vorreiter im deutschsprachigen Raum und will erreichen, dass nach den Regeln der „Leichten Sprache“ erstellte und von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung geprüfte Texte überall selbstverständlich werden.

Die Wirksamkeit der Lebenshilfe erklärt anhand eines Schaubilds: Auf die Arbeitsplanung folgen die Umsetzung und die Überprüfung.
© Lebenshilfe/Ina Beyer
Grafik: Die Wirksamkeit der eigenen Arbeit sicherstellen.

Der Verein ist die Basis wirksamer Lebenshilfe-Arbeit

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. baut auf funktionierenden Vereinen vor Ort auf. Sie wird getragen von engagierten Mitgliedern, die das Grundsatzprogramm – seine Werte und Ziele – mit Leben füllen und verbreiten. Nur durch Vorstände, in denen Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, Eltern und Angehörige mitentscheiden, kann die Interessenvertretung bundesweit wie regional erfolgreich sein. Gerade Eltern und Angehörige sind seit Gründung der Lebenshilfe mit großem Engagement ehrenamtlich tätig und übernehmen Verantwortung. Die Bundesvereinigung unterstützt ihre Mitgliedsorganisationen mit Informationen und schriftlichen Empfehlungen sowie Praxishilfen für Dienste und Einrichtungen. Um die Wirksamkeit ihrer Arbeit sicherzustellen, macht die Bundesvereinigung eine jährliche Planung und überprüft nach der Umsetzung die Ergebnisse.

Wirkungsbeobachtung als Schaubild: Qualität und Quantität der fachlichen Arbeit sind mit der Interessenvertretung verzahnt.
© Lebenshilfe/Ina Beyer
Grafik: Wirkungsbeobachtung und Wirkungskontrolle.

Selbstvertretung und Beteiligungskultur

Selbstvertretung meint, Menschen mit Behinderung sprechen für sich selbst und beteiligen sich an allen Entscheidungen. Praktisch heißt das: Menschen mit Behinderung sind Mitglieder in Lebenshilfe-Vereinen und werden auf örtlicher, Landes- und Bundesebene in Vorstände gewählt. Im Bundesvorstand sind sie seit dem Jahr 2000 vertreten. Auch werden sie in Arbeits- und Projektgruppen berufen. Mit dem Rat behinderter Menschen der Bundesvereinigung Lebenshilfe gibt es außerdem ein in der Satzung verankertes Gremium, das die bundesweite Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung sicherstellen soll. In der Umsetzung sind vor allem gute Assistenz und der Einsatz von Leichter Sprache wichtig, um durchgängig eine wirkungsvolle Beteiligung zu erreichen.

Die Lebenshilfe fördert Bewusstseins-Wandel

Dienstleister für unsere Mitgliedsorganisationen

Viele Aktivitäten der Bundesvereinigung dienen direkt oder indirekt den örtlichen Vereinigungen der Lebenshilfe, ihren Diensten und Einrichtungen sowie den Landesverbänden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Ganz wesentlich sind hier die politische Interessenvertretung, die Erarbeitung von Konzepten, Stellungnahmen und Empfehlungen sowie die Bereitstellung von verschiedensten Informationen. Diese richten sich an Menschen mit Behinderung und ihre Familien, an Interessierte und Fachleute. Darüber hinaus berät die Bundesvereinigung ihre Mitglieder bei vielen individuellen Themen und Problemen: von fachlich-konzeptionellen und juristischen bis zu ethischen Fragen.

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe ist mit ihrer Fördermittelberatung Nahtstelle zwischen der Aktion Mensch und den örtlichen Vereinigungen. Sie bearbeitet Anträge von Lebenshilfen aus ganz Deutschland und legt diese der Aktion Mensch zur Bewilligung vor. Im Jahr 2023 wurden 2.193 Anträge genehmigt und so wichtige Lebenshilfe-Vorhaben mit insgesamt 36.586.474,87 Euro gefördert. Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen sichern darüber hinaus den Orts- und Kreisvereinigungen, Diensten und Einrichtungen wie auch den Mitarbeitenden und Mitgliedern attraktive Einkaufskonditionen.

Professionelle Vereinsführung mit ethischen Leitplanken

Wie bei Unternehmen ist eine professionelle Führung der Vereinsgeschäfte unabdingbar, um den Herausforderungen einer gemeinnützigen und wirtschaftlich tätigen Organisation gerecht zu werden. Als ethische Leitplanken gibt es in der Lebenshilfe eine Empfehlung zum Thema Corporate Compliance und einen Corporate Governance Kodex. Sie werden von den Mitgliedern der Bundesvereinigung als Selbstverpflichtung angewandt und dienen der Kontrolle und Transparenz (mehr im internen Bereich).

Der Verband legt großen Wert auf eine offene und nachvollziehbare Darstellung seiner Finanzen. So wird im Finanzbericht der Bundesvereinigung Lebenshilfe ausführlich erläutert, wie die Lebenshilfe ihre Mittel einsetzt (siehe unten). Im Juni 2018 hat sie außerdem eine Erklärung unterzeichnet, die sie zur Transparenz verpflichtet. Damit darüber hinaus die Lebenshilfe-Vereine ihre Aufgaben in der Führung und Aufsicht von Diensten und Einrichtungen erfolgreich wahrnehmen können, bilden Seminare zur Vorstandsqualifizierung einen Schwerpunkt im eigenen Bildungsinstitut inForm.

Seit Oktober 2017 gibt es die unabhängige bundesweite Beschwerdestelle für die Lebenshilfe (kurz: Bubl). Sie soll die Qualitätssicherung und das Beschwerdemanagement vor Ort sinnvoll ergänzen. Menschen mit Behinderung, die von der Lebenshilfe betreut werden, können sich dort melden, wenn sie ein Problem haben und vor Ort nicht zu einer Lösung kommen. Auch Angehörige, Freund*innen und Mitarbeitende können Bubl nutzen. Darüber hinaus stellt die Bundesvereinigung vielfältiges Material zur Gewaltprävention zur Verfügung.

Informationen und Angebote der Bundesvereinigung Lebenshilfe

Dank an Förderer und Partner

Förderungen im Überblick

Ein wichtiger Aspekt für die Sicherstellung der Arbeit der Bundesvereinigung Lebenshilfe sind die verschiedenartigen Förderungen, die sie für ihre Arbeit erhält. Neben den vielen Spenderinnen und Spendern, die in hohem Maße zur Finanzierung der Bundesvereinigung Lebenshilfe beitragen, sind dies öffentliche und nicht öffentliche Zuschüsse.

Danke an Förderer und Partner

Bundesbehörden

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Krankenkassen

  • Gesetzliche Krankenkassen im Rahmen der Selbsthilfeförderung nach § 20h, SGB V
  • Krankenkassenindividuelle Projektförderung:
    • BARMER (33.318,47 Euro für zwei Projekte)
    • Techniker Krankenkasse (63.197,15 Euro für ein Projekt in den Jahren 2022/2023)
  • Pauschalförderung für die Selbsthilfearbeit auf Bundesebene:
    • GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene (57.000 Euro)

Weitere Zuschussgeber

  • Aktion Mensch
  • Aktion Mensch Stiftung

Stiftungen

  • C.H. Beck Kulturstiftung
  • B-E-H Schiller-Stiftung
  • Stiftung Friedensallee Volker Behrendt
  • Cordt von Gülich-Stiftung
  • Ute und Klaus Hartmann-Stiftung
  • Peters-Lebenshilfe-Stiftung
  • Werner Schaefer-Stiftung
  • Kurt-Schönbrunn-Stiftung
  • Schroeder-Heister Stiftung
  • Gudrun Seyb-Stiftung
  • Sophie Szeremley und Sieglinde Schattenberg-Stiftung
  • Wilhelm Weller-Stiftung
  • Dr. Horst J. Salzmann Stiftung
  • Gretel und Frank Schumann-Stiftung
  • BUWAMACS-Stiftung der Familie Buchlaub
  • HUP Hilfe und Hilfe zur Selbsthilfe Stiftung

Erblasser

  • Anna Niefer
  • Christel Hawel
  • Horst Keseberg
  • Christa Reyher
  • Anna Stachel

Unternehmenskooperationen (u. a.)

  • Airbnb
  • Aral
  • C&S Computer & Software
  • Cisco Systems
  • CWS Hygiene Deutschland
  • CGM CompuGroup Medical
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Telekom
  • Deutsche Telekom Business Solutions
  • Europcar
  • Ford
  • Geteco
  • Hand in Hand für Norddeutschland: Weihnachtsaktion 2023 des Norddeutschen Rundfunks (NDR)
  • IU Internationale Hochschule
  • Nationale Naturlandschaften e.V.
  • Nürnberger Versicherung
  • PK Office
  • ReadSpeaker
  • Schäfer Shop
  • Ströer
  • toom Baumarkt
  • Viessmann
  • Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge

Finanz-Bericht der Bundesvereinigung Lebenshilfe mit Leichter Sprache

Die Geschäftsjahre der Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. beginnen jeweils am 1. Oktober eines Jahres und enden zum 30. September im darauffolgenden Jahr. Hier finden Sie den aktuellen Finanzbericht der Bundesvereinigung Lebenshilfe mit Leichter Sprache sowie den aktuellen Prüfungsbericht.

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