Selbsthilfe in der Lebenshilfe
Plötzlich ist alles anders: Sie haben (oder erwarten) ein Kind mit einer Beeinträchtigung. Was passiert jetzt? Mit wem können Sie sich austauschen und woher bekommen Sie Informationen? Die Lebenshilfe kann Sie unterstützen. Hier erfahren Sie mehr.
Selbsthilfe ist der Kern der Lebenshilfe
Seit über 60 Jahren unterstützen sich Familien mit Kindern mit Behinderung in der Lebenshilfe gegenseitig. Es begann mit der Selbsthilfe von Eltern, die sich gemeinsam für ihre Kinder mit Behinderung eingesetzt haben. Inzwischen geht es auch um die Selbsthilfe der Menschen mit Behinderung selbst. Auch Geschwister von Menschen mit Behinderung tauschen sich in der Lebenshilfe aus und unterstützen sich als Selbsthilfegruppe. Auf dieser Seite finden Sie die vielfältigen Angebote zur Selbsthilfe in der Lebenshilfe.
Was bedeutet Selbsthilfe?
Der Begriff Selbsthilfe wird vielen im Zusammenhang mit Selbsthilfegruppen ein Begriff sein: Menschen, die sich in einer bestimmten Betroffenheit ähneln oder verbunden fühlen, kommen zusammen, tauschen sich aus und versuchen, sich gegenseitig zu helfen. Die gegenseitige Hilfe zur Selbsthilfe kennt man etwa von Selbsthilfegruppen für Suchterkrankte, Demenzerkankte, Menschen mit Depressionen oder von Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige.
Was bringt eine Selbsthilfegruppe?
Eine Selbsthilfegruppe als Netzwerk und Unterstützungsstruktur kann viele Vorteile mit sich bringen. Der vielleicht wichtigste Vorteil ist der Schutz vor Isolation: Niemand ist mit seiner Situation allein, auch nicht nach der Diagnose "Beeinträchtigung".
Die Erfahrungen von Eltern eines Kindes mit Beeinträchtigung ähneln sich häufig: Haben Sie sich auch gefragt, was eigentlich los ist und waren nach der Diagnose sprachlos? Waren plötzlich in einer ganz anderen Situation als Freunde und Verwandte mit Kindern ohne Beeinträchtigung? Viele Eltern erzählen auch von Angst und Scham und von der Frage: "Warum ausgerechnet wir?" Oft haben sie niemanden, der die Situation kennt, um über ihre Erfahrungen zu sprechen. In den Angeboten zur Selbsthilfe in der Lebenshilfe gibt es genau diesen Austausch und diese Unterstützung:
- Durch den direkten Austausch mit anderen in ähnlicher Situation
- Den Zugang zu Informationen und Fachwissen
- Durch Hilfe zur Selbsthilfe
- Die gemeinsame Überwindung von Ängsten und Krisen
- Wertvolle Tipps, etwa zu staatlichen Unterstützungssystemen
- Politische Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit
Diese und viele weitere Hilfen rund um das Thema "Geistige Behinderung" bietet die Bundesvereinigung Lebenshilfe als überregionaler Verband an.
Die Lebenshilfe als Selbsthilfeverband
Die Lebenshilfe wurde 1958 als Selbsthilfeverband gegründet und ist durch die Initiative von Eltern und Fachleuten entstanden. Inzwischen ist sie eine der größten Interessenvertretungen von Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Angehörigen. Das gemeinsame Anliegen des Selbsthilfeverbands ist seit der Gründung und nun schon mehr als 60 Jahre: Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen mit Behinderung und ihre Familien – und das deutschlandweit.
Hilfe zur Selbsthilfe beim Thema Behinderung
Wenn Eltern oder Angehörige von einem Menschen mit Behinderung nach Hilfe suchen, werden sie bei der Lebenshilfe fündig. 16 Landesverbände und mehr als 480 Orts- und Kreisvereinigungen verteilen sich über das ganze Land. Für einen besseren Überblick sorgt unsere interaktive Landkarte:
Auf ihr sind alle Angebote, Dienste und Einrichtungen der Lebenshilfe schnell zu finden, also zum Beispiel auch:
- Eltern- und Angehörigengruppen als Selbsthilfegruppen
- Beratungsangebote (z. B. Beratung in der Schwangerschaft)
- Ambulante Unterstützung (z. B. Familienentlastende Dienste)
- Frühförderung
- Kitas und Schulen
- Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB)
- Betreuungsvereine
- Pflegedienste
- Angebote zur Fortbildung
- Rechtsberatung
- u. v. m.
Angebote zur Selbsthilfe
Die Angebote der Lebenshilfe zur Unterstützung von Familien, in denen Menschen mit Behinderung leben, sind umfangreich. Auf der Webseite der Bundesvereinigung Lebenshilfe finden sie zum Beispiel viele Rechtstipps und Fachinformationen, die vielfältige Themen von der Geburt bis in das Erwachsenenalter und darüber hinaus abdecken:
- Welche Behinderung hat unser Kind? Ihnen wurde gesagt, dass Ihr Kind eine Behinderung hat. Doch was bedeutet das für Sie und Ihr Kind? Und was ist eigentlich eine Behinderung? Hier bieten wir erste Informationen zum Thema an.
- Staatliche Hilfen für Familien mit einem Kind mit Behinderung Ein Kind mit Behinderung muss häufig viel intensiver versorgt werden als ein Kind ohne Behinderung. Die Anforderungen an die Eltern sind hoch. Deshalb gibt es eine Reihe staatlicher Hilfen.
- Aufwachsen mit Down-Syndrom Marie und Lily sind Adoptivkinder. Ihre Eltern haben die Kinder mit Down-Syndrom adoptiert, da sie selbst keine eigenen Kinder bekommen können. Sie haben sich bewusst für die zwei Mädchen mit Down-Syndrom entschieden.
- Schule und Schulbegleitung Gerade der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist eine besondere Zeit. Und oft eine Herausforderung. Das gilt besonders für Eltern von Kindern mit Behinderung. Hier gibt es Antworten auf typische Fragen.
- Erwachsen werden mit Behinderung Was viele nicht wissen: Auch für einen jungen Menschen mit Behinderung können jetzt nicht mehr einfach die Eltern entscheiden. Es müssen Änderungen beachtet werden, zum Beispiel im Leistungsrecht. Wir klären die wichtigsten Punkte.
- Geschwister von Menschen mit Behinderung Die Lebenshilfe setzt sich für Menschen mit Behinderung und ihre Familien ein – dazu gehören auch Geschwister. Die Geschwister sind ihren Angehörigen oft eine großartige Hilfe, doch sie brauchen selbst Beratung und Unterstützung.
- Migration, Behinderung und Selbsthilfe "Kultursensible Selbsthilfe" ist ein Projekt der Lebenshilfe, das auf eine weitere Verbreitung von kultursensiblen Selbsthilfegruppen innerhalb der Lebenshilfe abzielt. Außerdem geht es um eine bessere Vernetzung der bestehenden Selbsthilfestrukturen.
Angebote zur Selbsthilfe in Leichter Sprache
Unsere Angebote zur Selbsthilfe richten sich auch direkt an Menschen mit Behinderung. Beiträge in Leichter Sprache informieren über Möglichkeiten zur Teilhabe und zur Selbstvertretung oder klären über verschiedene Themen auf.
- Selbst-Vertretung von Menschen mit Beeinträchtigung Selbst-Vertretung ist Mit-Bestimmung. Aber was heißt das genau? Und wie kann man Selbst-Vertreter werden?
- Wahl-Hilfe in Leichter Sprache In diesem Text steht: Was Wahlen genau sind. Und wie Sie wählen können.
- Vereinsleben für alle! Die Lebenshilfe will Inklusion. Das heißt: Auch Menschen mit Beeinträchtigung machen mit. Auch sie gestalten die Lebenshilfe. Das macht die Lebenshilfe besser.
- Partner-Suche in Leichter Sprache Auch viele Menschen mit Beeinträchtigung sind allein. Hier erfahren Sie alles über die Partner-Suche in Leichter Sprache.
- Betreuungs-Recht in Leichter Sprache Viele erwachsene Menschen mit Beeinträchtigung haben eine rechtliche Betreuung. Ein rechtlicher Betreuer unterstützt bei wichtigen Entscheidungen. In diesem Text steht: Was das genau bedeutet.
- Menschen mit Behinderung in der Nazi-Zeit In diesem Text geht es um ein trauriges Thema: In der Nazi-Zeit wurden Menschen mit Behinderung getötet. Das war ein schreckliches Verbrechen. Hier erklären wir, was damals passiert ist.
Stöbern Sie gern auf unserer Webseite, in unserem Verlag oder unserem Bildungsinstitut inForm nach Angeboten zur Selbsthilfe. Hier erfahren Sie, wie Sie bei der Lebenshilfe mitmachen können und wenn Sie nach einem Angebot in Ihrer Nähe suchen, nutzen Sie gern unsere Karte. Um über unsere Aktivitäten informiert zu bleiben, können Sie hier unsere kostenlosen Newsletter in schwerer und in Leichter Sprache abonnieren.