Familienpaten für Familien erwachsener Menschen mit Behinderung
Der Familienpate hat das Ziel, für Familien mit einem erwachsenen Kind mit Behinderung ein passgenaues Unterstützungsangebot zu finden – und das möglichst im direkten Wohn- und Lebensumfeld.
Projekt
Der Familienpate hat das Ziel, für Familien mit einem erwachsenen Kind mit Behinderung ein passgenaues Unterstützungsangebot zu finden – und das möglichst im direkten Wohn- und Lebensumfeld. Der Familienpate hat einen Überblick über alle denkbaren Angebote, die eine Familie, in der ein Mensch mit Behinderung lebt, in Anspruch nehmen kann. So kann gemeinsam ein trägerübergreifendes Angebot entwickelt und ein tragfähiges Unterstützungsnetz geknüpft werden.
Organisation
Die 1866 gegründete Diakonische Stiftung Ummeln ist einer der ältesten diakonischen Träger in Nordrhein- Westfalen. Sie betreibt Einrichtungen und Dienste der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe in NRW, Niedersachsen und Sachsen.
In Bielefeld gibt es ca. 350 Familiensysteme, die ein niedrigschwelliges Angebot wie den Familienpaten benötigen. Auf diese Versorgungslücke haben verschiedene Beratungsstellen und Träger der Behindertenhilfe hingewiesen. Ein Beispiel ist ein Erwachsener mit Behinderung, der mit seiner Mutter zu Hause lebte. Nach dem Tod der Mutter muss der Sohn in ein Wohnheim, verliert seine vertraute Wohnung und sein soziales Umfeld. Der plötzliche Verlust der
wichtigsten Bezugsperson löst eine Krise aus. Darüber hinaus hat der betroffene Mensch mit Behinderung in einer solchen Situation kaum Wahlmöglichkeiten.
Zielgruppe des Familienpaten sind alternde Familiensysteme, die einen
Familienangehörigen mit Behinderung zuhause betreuen. Der Familienpate hilft Krisen im Vorfeld zu verhindern. Dieser informiert über Angebote in ihrem Umfeld, binden die Träger der Behindertenhilfe und andere Fachleute ein – immer in Abstimmung mit den Betroffenen. Zum Beispiel sollen Ablösungsprozesse mit den Familien thematisiert und gemeinsam individuelle Unterstützungen entwickelt werden, um dadurch die Lebensqualität für alle
Beteiligten zu verbessern.
Die Diakonische Stiftung Ummeln möchte mit einer trägerübergreifenden
Zustimmung ein Angebot schaffen, um die in Bielefeld lebenden Familien zu
unterstützen. Der Familienpate kooperiert zudem mit Akteuren des
Gemeinwesens. Die Aktivierung der im Sozialraum ansässigen Bürgerinnen und Bürger ist hierbei von besonderer Bedeutung. Eine gute Vernetzung mit
Akteuren bewirkt (z.B. Ärzten, Kirchengemeinden), dass sowohl die Familien als auch die handelnden Akteure auf das Angebot aufmerksam werden.
Der Bedarf an einem aufsuchenden Dienst für betroffene Familien entstammt einer Idee aus der Fachkonferenz Bielefeld. Dort wurde von den Trägervertretern sowie der Kommune der Bedarf dieses Unterstützungsangebotes festgestellt und befürwortet. Ziel ist es, den Familien passgenaue Unterstützungsleistungen zu vermitteln. Die Wünsche und Ziele der Familienmitglieder stehen im
Vordergrund. Die Unterstützung umfasst die Beratung, Koordinierung und Begleitung zu ausgemachten Angeboten für die ganze Familie. Bis zur
Inanspruchnahme von vereinbarten Unterstützungen, unterstützen ehrenamtliche Familienbegleiter die Belastungen im Alltag zu mindern.
Betroffene Familien durch intensive Netzwerkarbeit mit verschiedensten Akteuren des Sozialraums auf das Angebot aufmerksam machen. Eltern dabei zu unterstützen, am Beginn des gemeinsamen Lebens zu ihrem Kind eine Beziehung einzugehen, die später auch ein Loslassen ermöglicht. Eltern und deren Kindern mit Behinderung die Ablösung dadurch zu erleichtern, dass sie Zutrauen zu den professionellen Unterstützungsleistungen gewinnen können.
Möglich geworden ist das Projekt dank einer Förderung durch die Aktion Mensch.
Der Familienunterstützende Dienst – Familienpate ist eine Anlaufstelle für Familien mit einem erwachsenen Kind mit Behinderung die eine unabhängige Beratung wünschen, um passgenaue Unterstützungen für die ganze Familie zu
erhalten. Durch die engmaschige Vernetzung des Familienpaten mit Akteuren des Sozialwesens der Stadt Bielefeld, kann ein trägerübergreifendes Unterstützungsnetz für die ganze Familie entwickelt werden. Durch den Fokus
der Personenzentrierung, können die jeweiligen Wünsche und Ziele der jeweiligen Familienmitglieder in die Planungen individueller Unterstützungen berücksichtigt werden.