Sprache
Selbst-Vertretung in der Politik
Menschen mit Beeinträchtigung wollen
selbst über ihr Leben entscheiden.
Und ihre Meinung sagen.
Darum wollen sie auch in der Politik mit-machen.
Hier lesen Sie in Leichter Sprache:
Wie Selbst-Vertretung in der Politik klappen kann.
Was ist Politik?
Das Wort Politik kommt
aus der griechischen Sprache.
Die Griechen sagten zu Städten,
die sich selbst verwaltet haben: polis.
Heute denken viele bei dem Wort Politik
zum Beispiel an den Bundes-Kanzler.
Und seine Minister und Ministerinnen.
Politik bedeutet aber viel mehr.
Politik beginnt im Alltag.
Das heißt:
Politik regelt das Zusammen-Leben
von Menschen.
Hier lesen Sie einige Beispiele für Politik
So können Sie die Texte lesen:
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Sie können den Text über das Kreuz auch wieder schließen.
Ein Teil von Politik ist:
Sich eine Meinung bilden.
Und die Meinung
vor anderen Menschen sagen.
Zum Beispiel:
In einer Stadt soll ein neuer Fahrrad-Weg gebaut werden.
Sie können sich fragen:
- Bin ich dafür?
- Oder bin ich dagegen?
Eine möglich Antwort ist zum Beispiel:
Ich bin für den neuen Fahrrad-Weg.
Weil ein Fahrrad-Weg
für Fahrrad-Fahrer sicherer ist.
Dann können Sie zum Beispiel mit Nachbarn und Kollegen über Ihre Meinung sprechen.
Und nach deren Meinung fragen.
Ein anderer Teil von Politik ist:
In einer Gruppe zusammen-zuarbeiten.
Und Entscheidungen zusammen zu treffen.
Zum Beispiel:
Ihre Nachbarn sind auch
für einen neuen Fahrrad-Weg.
Sie und Ihre Nachbarn haben
die gleiche Meinung.
Gemeinsam können Sie besprechen:
Wie sie sich für einen Fahrrad-Weg einsetzen können.
Zum Beispiel:
- Sie können Plakate für Fahrrad-Wege gestalten.
- Oder Unterschriften für einen Fahrrad-Weg sammeln.
In der Gruppe kann jeder eine andere Aufgabe übernehmen.
So können Sie sich die Arbeit teilen.
Politik ist auch:
Wenn Menschen zusammen überlegen:
Wie eine bessere Zukunft aussehen kann.
Und sie zusammen an einer besseren Zukunft arbeiten.
Zum Beispiel:
Vielleicht gibt es in Zukunft einen neuen Fahrrad-Weg.
Den Fahrrad-Weg können dann viele Menschen benutzen.
Erwachsene und Kinder können dann sicherer Fahrrad-Fahren.
Es passieren weniger Unfälle.
Fahrrad-Fahren macht dann mehr Spaß.
Vielleicht haben dann in Zukunft mehr Leute Lust auf Fahrrad-Fahren.
Selbst Politik machen
Jeder Mensch hat unterschiedliche Fähigkeiten und Interessen.
Deshalb gibt es auch verschiedene Formen von politischer Mit-Bestimmung.
So können Sie zum Beispiel Politik machen:
- Sie können sich über Politik informieren.
- Sie können wählen gehen.
- Sie können auf Demonstrationen gehen.
- Sie können Unterschriften für eine politische Forderung sammeln.
- Sie können in Parteien, Vereinen oder Gruppen mit-machen.
Sich mit anderen austauschen
Ein Schritt in die Politik ist:
Mit anderen Menschen über Politik sprechen.
Zum Beispiel:
- mit Freunden,
- Nachbarn
- und der Familie.
Sie können sich auch bei Gesprächen beteiligen.
Zum Beispiel:
Sie können Ihre Meinung sagen.
Das gilt auch:
Wenn die Gesprächs-Partner eine andere Meinung haben.
Vielleicht haben Sie zu einem Thema
auch noch keine Meinung.
Dann hilft der Austausch mit anderen.
- Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
- Sie können sich weiter-bilden.
Sie können zum Beispiel ein Seminar zu einem bestimmten Thema besuchen. - Sie können sich in Zeitungen oder im Internet informieren.
Auf der Seite Nachrichten Leicht gibt es zum Beispiel Nachrichten in Leichter Sprache.
Sich zusammentun
So können Sie sich mit anderen Menschen zusammentun:
- Sie können zu Stammtischen gehen,
- bei Vereinen mitmachen,
- selbst eine Politik-Gruppe gründen
- oder in eine Partei eintreten.
Viele Lebenshilfen haben einen Lebenshilfe-Rat.
Bei Problemen können Sie sich dort melden.
Sie können auch selbst Mitglied werden.
In vielen Gemeinden gibt es auch
einen Behinderten-Beirat.
Der Behinderten-Beirat berät die Verwaltung und Politik.
Er sagt:
Wie Menschen mit Beeinträchtigung in der Gemeinde besser leben können.
Ein Film über Selbst-Vertretung in der Politik
Ein Beispiel für Selbst-Vertretung in Europa
Inclusion Europe spricht man so: Inkluschen Jurop.
Inclusion Europe ist eine Vereinigung von Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.
Sie hat viele Mitglieder in ganz Europa.
Inclusion Europe setzt sich für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigung ein.
Und für ihre Familien.
Inclusion Europe hat im September 2022 eine Veranstaltung gemacht.
Die Selbst-Vertreter Manuela Stock
und Joachim Busch waren auch dabei.
Hier lesen Sie mehr über die Veranstaltung.
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Die Veranstaltung war in Brüssel.
Dort haben sich 3 Tage lang Selbst-Vertreter aus ganz Europa getroffen.
Darum ging es bei der Veranstaltung:
Die Trennung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung muss aufhören.
Bei der Veranstaltung waren auch 2 Selbst-Vertreter von der Lebenshilfe:
- Manuela Stock aus dem Bundes-Vorstand und
- Joachim Busch vom Rat behinderter Menschen.
Sie haben mit anderen Selbst-Vertretern zum Beispiel über diese Themen gesprochen:
- Welche Arbeit gibt es für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten?
- Wie können Selbst-Vertreter gut im Vorstand vom Verein arbeiten?
- Welche Unterstützung brauchen Menschen mit mehreren Beeinträchtigungen?
- Welche Unterstützung brauchen Menschen mit Beeinträchtigung,
um gut in der Gemeinschaft zu leben? - Welche Hilfe brauchen Menschen mit Beeinträchtigung jetzt in der Ukraine?
Hier lesen Sie mehr über den Krieg in der Ukraine. - Wie arbeiten Selbst-Vertreter in anderen europäischen Ländern?
Manuela Stock und Joachim Busch haben viel gelernt.
Zum Beispiel:
- In manchen europäischen Ländern dürfen Menschen mit Lern-Beeinträchtigung nicht wählen.
- Frauen mit Lern-Beeinträchtigung erleben oft Gewalt.
- Viele Menschen mit Beeinträchtigung leben in einer Einrichtung.
Viele Einrichtungen schreiben Menschen mit Beeinträchtigung vor:- Was sie essen dürfen.
- Wann sie ins Bett gehen.
Sie erleben dort auch Gewalt.
Deswegen fliehen manche Menschen aus den Einrichtungen.
Die Einrichtungen müssen besser werden.
Manuela Stock und Joachim Busch haben auch von ihren Erfahrungen erzählt.
Sie haben gesagt:
Was sie brauchen, um selbstbestimmt zu leben.
Nämlich gute Unterstützung, Leichte Sprache und wirkliche Selbst-Bestimmung.
Manuela Stock und Joachim Busch sagen:
Es liegt noch viel Arbeit vor uns.
Und ein langer Weg.
Wichtig ist deshalb:
Wir müssen alle miteinander reden.
Und die Probleme gemeinsam lösen.
Und es gemeinsam anpacken.
Seine Rechte kennen
UN ist die Kurz-Form für Vereinte Nationen.
Die Vereinten Nationen sind die Versammlung
von allen Ländern auf der Welt.
Diese Länder machen manchmal Verträge miteinander.
Die Verträge nennen sie: Konvention.
Das spricht man so: Kon-wen-zion.
Die UN-Behinderten-Rechts-Konvention
heißt kurz UN-BRK.
In der UN-BRK steht zum Beispiel:
Menschen mit Beeinträchtigung dürfen
nicht benachteiligt werden.
Deutschland hat die UN-BRK unterschrieben.
Und muss sich deshalb an die UN-BRK halten.
In der UN-BRK steht zum Beispiel:
- Menschen mit Beeinträchtigung dürfen überall dabei sein.
Darauf haben sie ein Recht. - Menschen mit Beeinträchtigung und ihre Vertreter dürfen mit-entscheiden.
Das gilt für alle Sachen, die Menschen mit Beeinträchtigung betreffen.
Mehr Informationen über Politik
- Was ist Politik? Viele Informationen über Politik in Leichter Sprache zum Herunterladen. Das Heft ist von der Lebenshilfe Schleswig-Holstein.
- Petitionen einfach erklärt Was ist eine Petition? Das wird in diesem Video erklärt. Das Video ist in Leichter Sprache. Es ist von der Lebenshilfe.
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- Kommunal-Politik in Leichter Sprache Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat ein Falt-Blatt gemacht. Es heißt: Kommunal-Politik in Leichter Sprache. Hier können Sie es bestellen.
- Wahlen: einfach mitmachen und mitdiskutieren Die Bundeszentrale für politische Bildung hat Schulungen zum Thema Wahlen und Mitbestimmen gemacht. Die Texte sind in einfacher Sprache.
- Politik einfach für alle Internet-Seite von der Bundeszentrale für politische Bildung. Hier wird Politik einfach erklärt.
- Hefte über Politik und Wahlen Die Bundeszentrale für politische Bildung erklärt in verschiedenen Heften in einfacher Sprache Wahlen und das Grund-Gesetz. Hier können Sie die Hefte kostenlos bestellen.
- Mitbestimmen! Demokratie und Politik in Berlin Ein Heft in Leichter Sprache über Politik in Berlin. Das Heft ist von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung und von Das Blaue Kamel – Berliner Aktionsbündnis für Menschen mit Behinderungen.
- Rat behinderter Menschen Hier stellt sich der Rat behinderter Menschen der Bundesvereinigung Lebenshilfe vor.
- Leipziger Erklärung Die Leipziger Erklärung ist das Ergebnis des großen Selbstvertreter-Kongresses der Lebenshilfe.