„Auf Kurs!“ - Inklusives Freizeitzentrum
„Auf Kurs!“ ist ein inklusives Freizeitzentrum für ältere Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen (von der 5. bis zur 10. Klasse).
Projekt
„Auf Kurs!“ - Inklusives Freizeitzentrum für ältere Kinder und
Jugendliche mit und ohne Behinderungen (von der 5. bis zur 10. Klasse)
Das Projekt „Auf Kurs!“ findet in Form von regelmäßigen Nachmittagsangeboten in der Sekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule Gießen in der Rödgener Straße in Gießen statt. An den Kursen können alle Schülerinnen und Schüler der Gießener Region teilnehmen, die die 5. bis 10. Klasse besuchen. In Kursen wie „Bearbeitung von Speckstein“, „Schach & Skat“, „Rund um den Hund“ und „Teenie-Make Up“ kann unter den Kindern und Jugendlichen ein akzeptierendes und inklusives Miteinander entstehen.
Organisation
Die Lebenshilfe Gießen e.V. betreut und begleitet im Landkreis Gießen mit mehr als 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 34 Einrichtungen und Diensten ca. 2000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung. Die Konzepte unserer ambulanten und stationären Einrichtungen und Dienste sind vom Gedanken der Integration und Inklusion getragen.
Durch den gemeinsamen Unterricht in der Schule wird die Separation der Lebenswelten von behinderten und nicht behinderten Kindern für die Dauer der Unterrichtszeiten aufgeweicht, teils aufgehoben. Eltern behinderter Kinder wünschen sich auch in der Freizeit ihrer Kinder, ohne Erklärung und Vorbehalte angenommen zu werden. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um natürliche Spiel- und Begegnungsmöglichkeiten ohne Ausgrenzung zu schaffen und Inklusion in den außerschulischen Bereich zu bringen.
Das Vorhaben wendet sich sozialraumorientiert an Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung von 10 bis 17 Jahren und deren Eltern.
Unser übergeordnetes Ziel ist, dass Behinderung und jede Art von Anderssein an Fremdheit verliert. Durch erlebnisbezogene Maßnahmen wie „Bogenschießen“, „Theater“, „Hip-Hop“ und „Graffiti“ möchten wir eine Vernetzung und nachhaltige Zusammenarbeit von Vereinen und Institutionen erreichen. Die Aktivitäten entwickeln sich stetig und sollen weiter aufgebaut werden.
An der Verwirklichung des Projektes sind die Geschäftsführung der Lebenshilfe Gießen e.V., zwei pädagogische Fachkräfte, weiterhin 15 Kursleiterinnen und Kursleiter und der 1. Bogensportclub Gießen e.V. und die Sophie-Scholl-Schule Gießen beteiligt.
Zur Umsetzung des Projektes wurden zwei Fachkräfte eingestellt, deren Aufgaben sich in den ersten Monaten v.a. auf die Erkundung des Sozialraumes und die Identifikation wichtiger Schlüsselpersonen und Orte bezogen. Es wurden Kursleiter akquiriert und das Kursprogramm zusammengestellt. Die Kurse wurden mithilfe von Plakatwerbung und Werbung im Internet beworben. Die laufenden Kurse werden im Laufe der Zeit noch erweitert und orientiert an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen angepasst. Die Fachkräfte verantworten die Gruppenzusammensetzung und beraten die Kursleiter in allen Fragen.
Die größte Herausforderung besteht darin, den Kindern und Jugendlichen aus der Gießener Region das reichhaltige Angebot an Nachmittagskursen nahezubringen und viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewinnen. Besonders wichtig ist es uns hierbei, Neugierde zu generieren und den Mut zu fördern, Kurse auszuprobieren. Unser Wunsch nach heterogenen Gruppen erfordert außerdem die sorgfältige Betreuung der Kinder und Jugendlichen und die gezielte Beratung der Kursleiterinnen und Kursleiter.
Die Finanzierung wird durch Fördergelder der Aktion Mensch möglich gemacht. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen möchten wir bis zum Ende des Projektes 2017 Mittelgeber finden. Das könnten Elternbeiträge sein, aber auch Zuschüsse der Stadt oder von Vereinen.
Obwohl bisher weniger Anmeldungen eingingen als erwartet, gewann das Projekt „Auf Kurs!“ mit 87 Anmeldungen von 60 Kindern und Jugendlichen zum Projektstart soliden Zuwachs, der das Zustandekommen von 17 Kursen ermöglicht. Zusätzlich zu den zehn bereits laufenden Kursen wurden sieben neue Kurse gewählt, die ab Februar 2016 starten. Unser Ziel ist es, auf diesem Ergebnis aufzubauen und zum nächsten Schuljahr weitere Kurse ins Programm aufzunehmen. Wir werden dann erneut die Werbetrommel rühren, um noch mehr Kinder und Jugendliche mit unserem Nachmittagsangebot zu erreichen.