Sprache
Down-Syndrom einfach erklärt
Das Down-Syndrom ist eine Beeinträchtigung.
Aber woher kommt das Down-Syndrom?
Und wie leben Menschen mit Down-Syndrom heute?
Hier erfahren Sie mehr über das Thema in Leichter Sprache.
Was ist das Down-Syndrom?
Down-Syndrom spricht man so: Daun Sündrom.
Das Down-Syndrom ist eine Beeinträchtigung.
Manche sagen dazu auch Behinderung.
Es ist keine Krankheit.
Menschen werden mit
dem Down-Syndrom geboren.
Der Name kommt von einem englischen Arzt.
Sein Nach-Name war: Down.
Er hat viel mit Menschen mit Down-Syndrom gearbeitet.
Und sie im Jahr 1866 zum ersten Mal genauer beschrieben.
Ein anderes Wort für Down-Syndrom ist: Trisomie 21.
Woher das Wort kommt,
lesen Sie hier.
Wie sind Menschen mit Down-Syndrom?
Jeder Mensch mit Down-Syndrom ist einzigartig.
Menschen mit Down-Syndrom haben aber auch oft Gemeinsamkeiten.
Das heißt aber nicht,
dass jeder Mensch mit Down-Syndrom so ist.
Zum Beispiel:
- Menschen mit Down-Syndrom sind oft freundlich und aufgeschlossen.
- Sie können häufig gut mit anderen Menschen umgehen.
- Menschen mit Down-Syndrom können viel Fantasie haben.
- Und sie können lustig sein.
- Sie können auch eigensinnig und schnell wütend sein.
Wie sehen Menschen mit Down-Syndrom aus?
Auch hier gilt:
Jeder Mensch mit Down-Syndrom ist einzigartig.
Trotzdem haben Menschen mit Down-Syndrom oft einige Gemeinsamkeiten.
Dazu sagt man auch:
Sie haben bestimmte Merkmale.
Zum Beispiel:
- Der Kopf von Menschen mit Down-Syndrom ist eher rund.
- Menschen mit Down-Syndrom sind oft eher klein.
- Die Augen stehen leicht schräg.
- Die Nase ist eher flach.
- Die Muskeln von Menschen mit Down-Syndrom sind oft weich.
- Sie sind oft sehr gelenkig.
Wie entwickeln sich Menschen mit Down-Syndrom?
Menschen mit Down-Syndrom entwickeln sich langsamer als viele andere Menschen.
Sie haben eine Lern-Beeinträchtigung.
Trotzdem können sich viele Menschen mit Down-Syndrom sehr gut entwickeln.
Dafür brauchen sie von Anfang an
eine gute Förderung.
Zum Beispiel:
Unterstützung beim Sprechen oder Laufen lernen.
Etta Wilken ist Expertin für das Down-Syndrom.
Das heißt:
Sie kennt sich sehr gut damit aus.
Sie sagt: Aber wie alle Kinder wollen sie spielen und fröhlich sein.
In ihrer Familie und zusammen mit anderen Kindern. So lernen sie am meisten.
Menschen mit Down-Syndrom können Sprechen, Lesen und Schreiben lernen.
Und als Erwachsene oft fast selbständig leben.
Aber Menschen mit Down-Syndrom sind verschieden.
Sie entwickeln sich unterschiedlich.
Einige Menschen mit Down-Syndrom haben weitere Beeinträchtigungen.
Sie lernen viele Dinge nicht.
Und brauchen immer viel Unterstützung.
Was arbeiten Menschen mit Down-Syndrom?
Die meisten Menschen mit Down-Syndrom
arbeiten in einer Werkstatt für behinderte Menschen.
Dort sind nur Menschen mit Beeinträchtigung beschäftigt.
Sie arbeiten in verschiedenen Arbeits-Bereichen.
Zum Beispiel:
- in der Gärtnerei,
- der Wäscherei oder
- der Tischlerei.
Einige haben aber auch eine Arbeit auf dem Allgemeinen Arbeits-Markt.
Zahlreiche Menschen mit Down-Syndrom arbeiten als Künstler.
Sie sind zum Beispiel:
- Musiker,
- Maler oder
- Schauspieler.
Sebastian Urbanski arbeitet als Schauspieler.
Er hat in Filmen mit-gespielt.
Und macht beim Theater Ramba-Zamba mit.
Das ist ein Theater für Schauspieler
mit Down-Syndrom in Berlin.
Und eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Sebastian Urbanski ist auch
im Bundes-Vorstand der Lebenshilfe.
Pablo Pineda lebt in Spanien.
Und hat das Down-Syndrom.
Er hat mit Unterstützung studiert.
Pablo Pineda glaubt:
Menschen mit Down-Syndrom können alles schaffen, wenn sie es wollen.
Woher kommt das Down-Syndrom?
Jeder Mensch besteht aus ganz kleinen Teilen.
Die Teile heißen Zellen.
In jeder Zelle steckt
eine Art Bau-Plan vom Menschen.
Dazu sagt man auch Kromo-Somen.
Das schreibt man eigentlich so: Chromosomen.
In diesem Bau-Plan steht zum Beispiel:
- Welche Augen-Farbe ein Mensch hat.
- Wie groß jemand wird.
Jede menschliche Zelle besteht aus 23 Chromosomen-Paaren.
Das heißt:
Jedes der 23 Chromosomen gibt es 2-mal in jeder Zelle vom Menschen.
Beim Down-Syndrom ist das anders.
Das 21. Chromosom gibt es 3-mal.
Und nicht nur 2-mal.
Menschen mit Down-Syndrom haben
in jeder Zelle 1 Extra-Chromosom.
Darum heißt das Down-Syndrom auch:
Trisomie 21.
Tri steht für 3.
21 für das 21. Chromosom.
Trisomie 21 heißt also:
Das 21. Chromosom gibt es 3 Mal.
Wird das Down-Syndrom vererbt?
Das Down-Syndrom entsteht durch Zufall.
Das heißt:
Das Down-Syndrom ist in den allermeisten Fällen nicht erblich.
Kinder mit Down-Syndrom können in jede Familie geboren werden.
Wie häufig ist das Down-Syndrom?
Warum es das Down-Syndrom gibt,
weiß man nicht ganz genau.
Was man weiß, ist:
Je älter beide Eltern sind,
desto häufiger bekommen sie
ein Kind mit Down-Syndrom.
Wie viele Kinder mit Down-Syndrom jedes Jahr geboren werden,
wird in Deutschland nicht genau gezählt.
Es gibt aber Schätzungen von Fach-Leuten.
Die Fach-Leute sagen:
In Deutschland werden wahrscheinlich jedes Jahr mehr als 1 Tausend Kinder mit Down-Syndrom geboren.
Welche Krankheiten sind bei Menschen mit Down-Syndrom häufig?
Bestimmte Krankheiten sind bei Menschen mit Down-Syndrom häufiger als bei anderen Menschen.
Hier bekommen Sie einen Überblick:
So können Sie die Texte lesen:
Gehen Sie auf die Überschrift.
Oder auf das Kreuz ganz rechts.
Dann öffnet sich der Text.
Über das Kreuz können Sie den Text auch wieder schließen.
Viele Menschen mit Down-Syndrom werden mit einem Herz-Fehler geboren.
Sie müssen deshalb oft kurz nach ihrer Geburt operiert werden.
Sonst würden sie sterben.
Weil die Kinder wachsen,
muss manchmal nach einigen Jahren noch eine Operation gemacht werden.
Viele Menschen mit Down-Syndrom sehen und hören schlecht.
Manche Augen-Krankheiten bekommen sie früher als andere Menschen.
Zum Beispiel die Augen-Krankheit Grauer Star.
Beim Grauen Star wird das Auge trüb.
Die Folge:
Menschen können schlechter sehen.
Und müssen operiert werden.
Oft haben Menschen mit Down-Syndrom auch Probleme mit dem Magen.
Und mit dem Darm.
Der Körper kann sich gegen viele Krankheiten wehren.
Das macht das Immun-System.
Das spricht man so: Immun-Süs-tehm.
Das ist eine Art Körper-Polizei.
Sie bekämpft zum Beispiel Erkältungen.
Bei Menschen mit Down-Syndrom arbeitet ein Teil vom Immun-System nicht gut.
Deshalb kann der Körper sich oft schlechter gegen Krankheiten wehren.
Viele Menschen mit Down-Syndrom sind deshalb häufiger krank.
Menschen mit Down-Syndrom haben häufig weiche Muskeln.
Das kann schon für Babys ein Problem sein:
Denn auch ihre Muskeln im Gesicht sind weich.
Darum können Babys mit Down-Syndrom oft nicht so gut an der Brust ihrer Mutter trinken.
Viele Menschen mit Down-Syndrom haben auch wenig Lust auf Bewegung.
Das kann dann zu Über-Gewicht führen.
Darum ist es wichtig,
dass Menschen mit Down-Syndrom Sport machen.
Und sich gut ernähren.
Menschen mit Down-Syndrom können häufiger Probleme mit der Hals-Wirbelsäule haben.
Und mit der Schild-Drüse.
Darum sollten sie das regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen.
Wie sind Menschen mit Down-Syndrom im Alter?
Auch im Alter sind Menschen mit Down-Syndrom unterschiedlich.
Einige haben keine Probleme mit dem Älter-Werden.
Andere Menschen mit Down-Syndrom werden im Alter sehr ruhig.
Sie ziehen sich zurück.
Und verlernen viele Dinge wieder.
Menschen mit Down-Syndrom bekommen häufiger und früher eine Demenz.
Eine Demenz ist eine Krankheit im Gehirn.
Wer eine Demenz hat,
vergisst viele Sachen.
Oder er ist verwirrt.
Hier bekommen Sie mehr Informationen über Demenz in Leichter Sprache.
- Podcast: Down-Syndrom und Alzheimer Menschen mit Down-Syndrom bekommen häufiger Alzheimer als andere. Warum ist das so? Und was bedeutet es für die Familien? Antworten gibt hier ein Fach-Mann.
- Film: Uwe geht zu Fuß Der Film erzählt die Geschichte von Uwe Pelzel. Er war einer der ältesten Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland. Hier sehen Sie einen kurzen Ausschnitt aus dem Film.
Wie kann das Down-Syndrom festgestellt werden?
Es gibt viele Untersuchungen für Schwangere.
Bei den Untersuchungen wird geschaut:
- Wie geht es dem Baby?
- Wie geht es der Mutter?
Viele Untersuchungen werden mit
einem Ultra-Schall-Gerät gemacht.
Damit kann der Arzt in den Bauch der Schwangeren schauen.
Der Arzt kann zum Beispiel sehen:
Ob die Nacken-Falte vom Baby zu dick ist.
Das kann ein Zeichen für das Down-Syndrom sein.
Viele Schwangere machen auch einen Blut-Test.
Der Test kann unter anderem zeigen:
Ob das Baby vielleicht das Down-Syndrom hat.
Ein Beispiel:
Der Test zeigt:
Das Baby hat wahrscheinlich das Down-Syndrom.
Dann gibt es weitere Untersuchungen.
Wenn das Baby das Down-Syndrom hat,
kann die Mutter das Baby abtreiben.
Das heißt:
Das Baby wird im Bauch getötet.
Abtreibungen sind bei Babys mit Down-Syndrom auch noch spät in der Schwangerschaft möglich.
Viele Frauen entscheiden sich für eine Abtreibung.
Deshalb gibt es immer weniger Menschen mit Down-Syndrom.
Keiner Frau fällt so eine Entscheidung leicht.
Viele entscheiden sich für eine Abtreibung,
weil sie Angst haben.
Sie wissen nicht:
- Wie das Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom sein kann.
- Und welche Unterstützung es gibt.
Darum ist es wichtig,
dass es viele Informationen über das Leben mit Down-Syndrom gibt.
Zum Beispiel von Natalie Dedreux.
Sie lebt mit dem Down-Syndrom.
Und schreibt über ihre Erfahrungen.
Hier kommen Sie auf ihre Internet-Seite.
Wann ist der Welt-Down-Syndrom-Tag?
Der Welt-Down-Syndrom-Tag
ist jedes Jahr am 21. März.
Das schreibt man auch so: 21.3.
Das passt gut.
Weil Menschen mit Down-Syndrom das 21. Chromosom 3 Mal haben.
An diesem Tag werden Menschen
mit Down-Syndrom gefeiert.
Und sie feiern sich selbst.
Am Welt-Down-Syndrom-Tag tragen viele Menschen 2 verschiedene Socken.
Sie wollen damit zeigen,
dass alle Menschen unterschiedlich sind.
Dann sollten es unsere Socken auch sein.
Die Idee hatte eine Down-Syndrom-Gruppe.
Mehr Informationen über das Down-Syndrom
- Down-Syndrom-Netzwerk Auf dieser Internet-Seite erfahren Sie mehr über das Down-Syndrom. Die Seite ist in schwerer Sprache.
- Arbeits-Kreis Down-Syndrom Der Arbeits-Kreis Down-Syndrom Deutschland setzt sich für die Rechte von Menschen mit Down-Syndrom ein. Die Seite ist in schwerer Sprache.
- Down-Syndrom InfoCenter Beim Down-Syndrom InfoCenter gibt es Informationen und Beratung über das Down-Syndrom. Die Seite ist in schwerer Sprache.
- Ohren-Kuss Hier schreiben Menschen mit Down-Syndrom über Themen, die ihnen wichtig sind.
- Seminare für Eltern und Angehörige Die Lebenshilfe macht Seminare für Eltern und Angehörige von Kindern mit Down-Syndrom. Hier bekommen Sie einen Überblick über das Angebot.
- Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Beeinträchtigung Menschen mit Down-Syndrom können schnell wütend werden. Dazu sagt man auch: herausforderndes Verhalten. Auf dieser Seite erfahren Eltern und Angehörige, wie sie damit gut umgehen können. Die Seite ist in schwerer Sprache.