Familiennetzwerke „Mit uns für alle“
Die inklusiven Familiennetzwerke weben viele unspektakuläre Fäden zwischen Menschen, Gruppen, Organisationen: ein solidarisches Netz, das Bestehendes sicht- und nutzbar macht und neue Verbindungen schafft.
Projekt
Die inklusiven Familiennetzwerke weben viele unspektakuläre Fäden zwischen Menschen, Gruppen, Organisationen: ein solidarisches Netz, das Bestehendes sicht- und nutzbar macht und neue Verbindungen schafft.
„Kontakt aufnehmen“ genügt – per E-Mail, telefonisch, persönlich. Ohne Mitgliedsbeitrag und Verpflichtung bringt jeder Ressourcen ein.
Das Motto: „Alles kann, nichts muss“. Die Projektstandorte Kreis Steinburg und Flensburg agieren unabhängig. Die Entwicklungen werden wissenschaftlich ausgewertet.
Organisation
Der Lebenshilfe Landesverband Schleswig-Holstein e.V. ist Eltern- und Selbsthilfeverein, Fachverband und Träger von Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie zuständig für das Inklusionsbüro im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Gleichstellung und Wissenschaft. Ziel ist, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ihrer Angehörigen.
Das Familiennetzwerk erprobt eine neuartige Art der Ansprache, um Familien miteinander in Verbindung und zu gemeinsamem Wirken zu bringen. „Schubladen“ werden aufgebrochen: Wurde z.B. der Elternverein der Lebenshilfe Steinburg vorher nur von Angehörigen von Menschen mit geistiger Behinderung angenommen, so zieht das neue Familiennetzwerk auch Eltern inklusiv beschulter Kinder mit Lernschwäche an oder auch Alleinerziehende.
Familien und familieninteressierte Einzelpersonen mit oder ohne schwierige Rahmenbedingungen, gleichgültig, welchen „Formats“. Darüber hinaus werden Institutionen, Organisationen und bestehende Gruppen sowie private und öffentliche Träger, Anbieter und Netzwerke angesprochen und eingebunden, die sich mit Familienthemen beschäftigen oder Unterstützungsleistungen anbieten.
Die Bandbreite der Beteiligten ist sehr weit gefasst: Kinder- und Jugendbüro, Kreisjugendring, Netzwerk Frühe Hilfen, Familienzentren, Sportvereine, Kulturtreibende, inklusive Netzwerke, Seminaranbieter, Wirtschaftsunternehmen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Selbsthilfegruppen. Und selbstverständlich die Kernzielgruppe – Privatpersonen.
Projektkoordinatorinnen sorgen an den beiden Standorten für persönliche Kontakte, Veranstaltungen, regelmäßige Treffen, schriftlichen Kontakt, Internet, Presse. Je nach Bedarf werden in Gruppen innerhalb und/oder außerhalb der Familiennetzwerke Projekte angestoßen, verfolgt und umgesetzt. Regelmäßige Information und Öffentlichkeitsarbeit spielen eine wichtige Rolle dabei, die „Fäden zusammen zu halten“.
„Netzwerk“ funktioniert offen und damit anders als „Gruppe“. Die organische Arbeit ohne gesetzten Auftrag erfordert nicht nur intern neue Arbeitsweisen. Auch extern muss schrittweise vermittelt, erkannt und gelernt werden: Netzwerk ist Ergänzung, Verbindung, Multiplikator von Bestehendem. Die empfundene (obwohl nicht real existierende) Konkurrenz bei einbezogenen Gruppen abzubauen ist eine Herausforderung.
Das auf zwei Jahre (August 2014 bis Juli 2016) angelegte Pilotprojekt wird getragen vom Lebenshilfe Landesverband Schleswig-Holstein und finanziell gefördert mit Mitteln der Aktion Mensch.
Es lohnt sich, neue Wege zu gehen! Mit professioneller Arbeit den Boden fruchtbar zu machen und gedeihliche Rahmenbedingungen zu schaffen für mehr Miteinander. Es lohnt sich, mit offenem Ansatz und Arbeitsweise Menschen anzusprechen, die unterschiedliche Schwerpunkte und Bedürfnisse haben und ihnen über das Netzwerk sehr vielfältige und auch wechselnde, sich überlappende Möglichkeiten zu eröffnen, Gemeinsamkeiten mit anderen zu erkennen und mit diesen zusammen etwas für sie Wichtiges anzuschieben.