Familienpaten – Familien Zeit schenken
Das Angebot der Familienpatenschaften richtet sich an Familien, die Unterstützung bei der Alltags- und Haushaltsorganisation brauchen und denen dafür keine Partner, Freunde oder Familienangehörige zur Verfügung stehen. Familienpaten übernehmen diese Rolle und versuchen Familienmitglieder darin zu unterstützen, selbst aktiv zu werden.
Projekt
Im Rahmen des bürgerschaftlichen Engagements ist ein niedrigschwelliges Unterstützungsangebot für Familien installiert worden. Das Angebot der Familienpatenschaften richtet sich an Familien, die sich Unterstützung bei der Organisation des familiären Alltags oder Haushalts wünschen und z. B. weil keine Partner, Freunde oder Familienangehörige in der Nähe sind, die dabei helfen. Familienpaten übernehmen diese Rolle und versuchen Familienmitglieder darin zu unterstützen, im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten selbst aktiv zu werden (Hilfe zur Selbsthilfe). Im Vordergrund stehen hierbei der systematische Aufbau und die präventive Stärkung der nachbarschaftlichen Netze der Familie.
Familien leben in komplexen Bezügen, die ein hohes Maß an Organisation und Flexibilität erfordern. Oft zeigt sich die schwierige Alltagssituation von Familien vor allem darin, dass keine ausreichenden Entlastungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Dies geht von der einfachen Gelegenheit, mal alleine und ohne Kinder einkaufen oder ins Kino gehen zu können, bis hin zum eigenen Haushalt, in dem vor allem Frauen mehrfach belastet sind. Zur Betreuung und Erziehung der Kinder kommt womöglich noch die Pflege von älteren Angehörigen. Folge dieser Mehrfachbelastung ist eine zunehmende soziale Isolation, die zu einer Überbeanspruchung der Familien führen kann.
Professionelle Hilfe- und Unterstützungsnetze können eine entscheidende Dimension nicht bearbeiten: die der ganz einfachen alltäglichen Entlastungen. An der Möglichkeit oder Unmöglichkeit, mal „Luft zu schöpfen“ und dabei die Kinder gut aufgehoben zu wissen, mal jemanden zu haben, mit dem man einfach über die eigene Situation sprechen kann, entscheidet sich manchmal, ob das soziale Netzwerk Familie haltbar und belastbar ist oder nicht.
Organisation
Die Heilpädagogischen Einrichtungen der Lebenshilfe gGmbH sind Anbieter teilstationärer Einrichtungen und ambulanter Dienste im Bereich der Eingliederungs- und Jugendhilfe.
Daher verfügen sie über ein breitgefächertes Angebot an Professionen, deren Fachkompetenz, insbesondere bei der Ausgestaltung der Schulung und fachlichen Begleitung der Familienpaten wünschenswert war. Zudem sind die HEL im Landkreis mit anderen Einrichtungen und Diensten von Unterstützungsangeboten sehr gut vernetzt. Erfahrungen in der Arbeit mit Ehrenamtlichen sind im Rahmen der Arbeit des Familienentlastenden Dienstes der HEL vorhanden.
2008 bildete sich eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes mit der Mütterberatung, der Erziehungs- und Familienberatungsstelle, des Kinderservicebüros, der Gleichstellungsbeauftragten und den Heilpädagogischen Einrichtungen der Lebenshilfe gem. GmbH um Unterstützung für Familien zu entwickeln, bei denen zwar ein Bedarf erkannt wird, bei denen aber „das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist“. Diese Arbeitsgruppe erstellte das Konzept für das Projekt Familienpaten für den Landkreis Osterode. Die Heilpädagogischen Einrichtungen der Lebenshilfe gGmbH übernahmen, nach Erstellung des Konzeptes, die Umsetzung.
Das Angebot der Familienpatenschaften richtet sich an Familien, die Unterstützung bei der Alltags- und Haushaltsorganisation brauchen und denen dafür keine Partner, Freunde oder Familienangehörige zur Verfügung stehen. Familienpaten übernehmen diese Rolle und versuchen Familienmitglieder darin zu unterstützen, selbst aktiv zu werden. Im Vordergrund sollen dabei der systematische Aufbau und die präventive Stärkung der nachbarschaftlichen Netze der Familie stehen.
Landkreis Osterode am Harz, Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration
Finanzierung; Erstellen von Flyern / Öffentlichkeitsarbeit; Vorbereitung der Schulung auf Basis des Curriculums „Erziehungslotsen“; Durchführung der Schulung (11 Module); Familien und Familienpaten zusammenbringen; Monatliche Supervision der eingesetzten Familienpaten
Finanzierung und Trägerschaft
Eigenanteil, Landkreis, Land
Die erste Schulung begann im September 2010. Inzwischen beendeten die 9 Personen die Schulung. Vier Personen brachen die Schulung ab. Von den neun zertifizierten Familienpaten sind sechs im Einsatz. Drei Personen stehen aufgrund persönlicher Veränderungen nicht mehr zur Verfügung.
Während zu Beginn der Kontakt zu den Familien über die vernetzten Fachkräfte zu stande kam, wendeten sich in letzter Zeit Familien von sich aus an das Projekt und baten um Unterstützung. Das Projekt ist inzwischen relativ gut etabliert. Leider hat sich in diesem Jahr nur eine neue Interessentin gemeldet.
Das aktuelle ehrenamtliche Engagemet für Flüchtlinge bekommen wir bei unserem Projekt deutlich zu spüren und wir werden die zukünftige Entwicklung beobachten müssen, v.a. hinsichtlich Anpassung des Konzeptes oder evtl. Kooperation mit dem Konzept Integrationslotsen.